Ludwig Erhard
Ludwig Wilhelm Erhard (* 4. Februar 1897 in Fürth; † 5. Mai 1977 in Bonn) war ein deutscher Politiker (CDU), von 1949 bis 1963 Bundesminister für Wirtschaft und von 1963 bis 1966 zweiter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Erhard war einer der beliebtesten Politiker der 1950er Jahre. Er galt für viele als Schöpfer des vermeintlichen "deutschen Wirtschaftswunders", dessen Markenzeichen der stets Zigarre rauchende Wirtschaftsminister wurde.
Sein Ansehen als Wirtschaftsfachmann wurde erschüttert, als 1966 US-Präsident Lyndon B. Johnson hohe zusätzliche Zahlungen in Höhe von 1,35 Milliarden US$ (etwa 5,4 Milliarden DM) für Besatzungskosten und den Vietnamkrieg einforderte und die zweite Rezession der Nachkriegszeit (die erste war unmittelbar auf die Währungsreform von 1948 gefolgt) mit drastisch steigenden Arbeitslosenzahlen einsetzte. Es folgten schwere Niederlagen für die CDU bei Landtagswahlen, insbesondere am 10. Juli 1966 in Nordrhein-Westfalen, wo sich die CDU nur mit knappster Mehrheit an der Macht halten konnte. Wegen einer Finanzkrise und in Betracht gezogener moderater Steuererhöhungen folgte der Rücktritt der FDP-Minister.
Erhard bildete am 26. Oktober 1966 eine Minderheitsregierung aus CDU und CSU. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wählte indes Kurt Georg Kiesinger zum Kanzlerkandidaten, der eine Große Koalition mit der SPD zustande brachte. Erhard trat schließlich am 1. Dezember 1966 zurück. Im Mai 1967 legte er auch den CDU-Vorsitz nieder. (text: wikipedia; fotos: © franz goder)
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